Die Organisation des Heimweges war nochmal kurzzeitig aufregend. Zum einen musste ich überlegen, was mit dem Fahrrad passiert. Schaffe ich den Weg mit Fahrrad zurück? Naja, hätte ich auseinander nehmen müssen, um es mit in die spanischen Züge nehmen zu können. Und schleppen… es sind zwar nur 15kg, aber mit den Taschen dazu wäre es eine ganz schöne Plackerei geworden.

Im Flugzeug hätte ich es nicht mitnehmen können, da sie keine E-Bikes transportieren. Was tun? Dort lassen und nach der Krise wieder kommen, hatte was verlockendes. Aber wann würde das sein? Mir kam die Idee, die Spedition Karge in Potsdam anzurufen, die es nach Spanien transportierte, denn das funktionierte ja wunderbar. Und tatsächlich ging er auf meine Überlegung ein, einen Leerkarton zur Adresse nach Marbella zu senden und mit Fahrrad wieder mitzunehmen. Der Verantwortliche hat sich tatsächlich um meinen kleinen Popelkram gekümmert.

Die Simone, die supernette Hausbesitzerin, erklärte sich bereit, das Fahrrad zu verpacken und der Spedition mitzugeben. Puh, damit war das geklärt.

Wie aber mich zurückbekommen. Zug fiel praktisch aus, da überall die Fahrpläne reduziert wurden, die Grenzen immer mehr abgeschottet wurden und die Fahrt über Madrid, dem Krisengebiet, hätte gehen müssen. Also doch fliegen… Aber gab es noch freie Plätze? Am eigentlichen Abreisetag, dem 17. März, keine Chance. Aber am 18. März war ein Flug über Lissabon nach Berlin mit der portugiesischen Fluggesellschaft möglich. Also gebucht. 24 Stunden vorher wollte ich einchecken und bekam auf dem Portal der Airline einen undefinierbaren Fehler auf Englisch, so nach dem Motto Flug ist nicht zu finden, wenden sie sich an einen Mitarbeiter am Flughafen. Das kam mir vor, wie manche Fehlermeldungen von Windows oder auch von unseren Entwicklern. Ist zwar nicht falsch, hilft dem Anwender nur nicht weiter. Zumal mensch keinen Ansprechpartner am Flughafen wegen Überlastung anrufen konnte.

Auf der Plattform von fluege.de gab es dann den Hinweis auf die Stornierung. Und nun… welche Flüge gibt es überhaupt nach D. Nach Abfragen zu verschiedenen Zieldestinationen fand ich dann ein nicht mehr ganz billiges Billigangebot von Eurowings nach Köln/Bonn. Das konnte ich dann buchen und auch gleich einchecken… Von dort würde ich mit ICE nach Berlin fahren. Das konnte ich ohne Probleme buchen.

Und nun nur noch zum Flughafen kommen. Simone meinte, „ich fahre Dich.“ Das ist natürlich die einfachste Variante. Ein paar Stunden und einige Informationsrecherchen später, war sie sich nicht mehr sicher, ob sie mich fahren darf, denn solche Fahrten waren nicht erlaubt. Da sie das ggf. 600Euro hätte kosten können, habe ich sie gefragt, ob sie mich beim Taxi-Bestellen unterstützen könnte. Hat sie gemacht, also, sie hat bestellt. War auch ganz gut, denn ich habe zwar alles verstanden, aber ob ich alles richtig rüber gebracht hätte…

Damit war alles organisiert und nun hieß es schauen, ob alles auch klappt.

Es hat wieder Erwarten alles toll geklappt. D empfing uns mit dem schönsten Frühlingswetter, Sonne und 16 Grad. Tja und nun bin ich wieder zu Hause.

Einen Vorteil hat es, ich kann, statt mit der Reisegitarre und Klirrsound, mit meiner Konzertgitarre spielen. Das ist natürlich ein viel schönerer Klang… also der Situation immer was positives abgewinnen…