Haralds Reise

Ein Tagebuch

Monat: Februar 2020 (Seite 2 von 4)

Stille

Die Anreise war recht spannend und so tue ich aktuell eher… nix. Also genieße die Sonne, lerne Spanisch und Gitarre. Das ist zum Aufschreiben nicht so spannend. Insofern ist es hier gerade etwas leer.

Heute hatte ich die ersten anderthalb Stunden spanisch mit Beatriz, eine Freundin der Señora della Casa und wohl genau die Richtige, denn sie fordert viel, spricht schnell, erklärt aber auch gut. Das Besondere daran, dass die ganze Zeit alles nur auf spanisch läuft. Hatte sie mir auch schon angedroht. Na gut, es gab ganze sechs englische Worte, bei gar nicht verstehen…

Mehr Verben muss ich erst mal nicht können

War dann ganz schön geschafft. Nun ein paar Hausaufgaben. Neben einem kleinen Buch (nur 30 Seiten) was ich lesen soll, sind noch 100 meistgenutzte Verben auf dem Programm und 5 besondere Erlebnisse meines Lebens, die ich zum nächsten Mal (Donnerstagabend) erarbeitet haben muss.

Letzteres passt ja zur Reise an sich und hat was philosophisches. Das wird schon in deutsch spannend…

Jetzt gehe ich aber erst einmal wandern, Gegend erkunden, nachdem ich es gestern nur zum Supermarkt geschafft hatte. Es soll einen schönen Weg in Richtung der Berge geben…

Kunstrasen

Ich hatte ja noch nichts, also zum Frühstücken. Zwei Supermärkte wurden mir in der Nähe angezeigt, ein Lidl😳 (ist wohl auch überall) und ein Mercador, spanischer Supermarkt, die gleich nebeneinander liegen.

Natürlich ist klar, in welchen ich rein bin; Lidl kann ich auch zu Hause und selbst da kaufe ich eher nicht ein. Bevor ich zu dem spanischen Geschäft kam musste ich am Lidl-Parkplatz vorbei. Am Rande des Parkplatzes gepflegter Rasen mit Pflanzeninseln. Von weitem dachte ich, da will wohl jemand Golf spielen, ganz exakt und gleichmäßig auf wenige cm geschnitten. Beim Näherkommen stellte sich diese Fläche jedoch als vollständig mit Kunstrasen belegt heraus. Unglaublich… Zumindest die Pflanzen in den Rondels waren echt.

Der Mercador war für mich spannend, denn ganz viele Produkte sind spanischen Ursprungs und so entsteht eine neue Markenwelt.

Natürlich Seranoschinken… wieviel Rohschinken da wohl vom größten privaten Schlachter Deutschlands kommt…

Ich habe dann fürs Frühstück Bananen von den Kanaren, Manchego, Olivenöl, Humus und tomatos negros geholt.

Frühstück auf der Terasse war echt lecker.
Durch Wintersonne angenehm warm.

Wachlaufen

Lauf ich oder lauf ich nicht. Ich brauchte ein bisschen Überredungskunst, bin dann aber doch mal los, kleine Runde nach den vielen Kilometern per Bahn und Bus.

Zum Strand, dort etwas auf und ab und wieder zurück. Fürs erste okay, zumal es hier hügelig ist…

Abenteuer Busfahrt

Angekommen. In einem schönen Haus, welches ich nutzen darf während die Besitzerin im Urlaub weilt. Die Fahrt vom Busbahnhof Marbella bis zu dieser Straße war dann doch noch aufregend. Mit dem Ziel „Andalucia Lab“ ausgestattet, dachte ich, kann ja nix passieren. Ich kaufte ein Ticket, ein Bus der richtigen Linie fuhr in 4 Minuten und schon saß ich im Bus. Einfach nur die Namen der Stationen lesen, dachte ich, und dann rechtzeitig auf Stoptaster drücken. Mmhh, draußen an den Stationen standen keine Namen. Auf der Anzeige im Bus wurde in unregelmäßigen Abständen die nächste Station angezeigt, also darauf konzentrieren. Gleichzeitig hatte ich noch Maps mitlaufen und trackte den Bus. An der Stelle, an der ich hoffte, die Station angezeigt zu bekommen, kam sie aber nicht und der Bus fuhr munter weiter. Schweißperlen… Frage an den Busfahrer, wo denn die Station „Andalucia Lab“ sei. Kenne er nicht… aber so wurde sie mir genannt. Und ich zeigte ihm die Mapskarte. Aber das sei doch schon vorbei. Also ließ er mich an der nächsten Station raus, um mir noch eine Station „Mueblas…“ mit auf den Weg zu geben. Ich also raus, über die Fußgängerbrücke auf die andere Straßenseite zur Bushaltestelle in entgegengesetzter Richtung. Ich studierte dort den Fahrplan, den ich nicht so richtig verstand. Aber die Station, die mir der Fahrer nannte schien mir nicht die richtige zu sein. Und richtig. Nachdem ich nochmal Maps befragte, spuckte es mir eine Station mit Namen und den nächsten Bus in 6 Minuten aus.

Dieser kleine Umweg wäre mir wohl erspart geblieben, wenn ich gleich Maps genutzt hätte. Ist keine Werbung nur sehr interessant, welche Informationen Google inzwischen hat und geschickt aufbereitet.

Aber nun, nachdem mir die Freundin den Schlüssel übergeben hat, bin ich erst einmal angekommen und werde, bis mein Fahrrad eintrifft, die Umgebung erkunden, am Strand spazieren, Spanisch lernen und mal sehen, was es noch so gibt…

Draußen ist es inzwischen dunkel geworden. Werde wohl bald schlafen gehen.

Noch Eindrücke aus Malaga

Lustiges Klo in der Gaststätte, in der ich Humus mit Falafel aß

Im Bus nach Marbella

Nach dem einfachen Frühstück, Weißbrot mit Olivenöl und café con leche, konnte ich die Fahrradtaschen noch in der Pension lassen, um mir die Stadt anzuschauen. Erst einmal lief ich zu einem Busbahnhof um herauszufinden, welcher Bus nach Marbella fährt. Natürlich war es der falsche Busbahnhof, jedoch erhielt ich in der Touristinformation die richtige Station gesagt und eine Karte der Altstadt mit Sehenswürdigkeiten.

Ich stürzte mich rein in den Trubel, denn die Stadt war bereits um 10:00 Uhr voller Menschen. Viele davon verkleidet, denn, wie ich auf einem Plakat las, feiern die Málagueños vom 21.2. bis 1.3. Karneval…

Es waren jedoch auch viele Touristen unterwegs. Ich hatte mir 4 Sehenswürdigkeiten vorgenommen. Eine Kunstsammlung Museo Carmen Thyssen, Museo Pablo Picasso, Alcazaba und Teatro Romano. Geschafft habe ich die beiden Museen. Eine kleine Pause mit lecker Humus mit Falafel und dann hieß es schon die Taschen über die Schulter und zum Bahnhof wandern. Angekommen stand schon ein Bus nach Marbella bereit. Schnell ein Ticket und nun bin ich auch schon gleich am Busbahnhof. Von da muss ich noch iwi weiter. Ich werde berichten…

Gedanken zur Pension

Die Pension Santa Paula, das sind 2 Etagen in einem alten Wohnhaus. Darüber gibt es noch Büros. In der ersten Etage sind die Zimmer, im Erdgeschoss ist eine Pförtnerloge und ein Speisesaal. Es gibt Einzel- und Mehrbettzimmer, spartanisch eingerichtet. In meinem Zimmer stehen Bett, Schrank, Tisch, Nachttisch, Stuhl. Der Marmorfußboden sieht aus, als ob er schon zu Herrschaftszeiten der Mauren verlegt worden ist, aber das hat ja Charme und passt zu dem altehrwürdigen Haus. Auf dem Nachttisch steht ein Verteiler, der fliegend mit einer Steckdose in der entgegengesetzten Ecke des Zimmers verdrahtet ist. Den Strom, den mein Handy, hungrig wie es nun mal ist, einfordert, hält Er nicht aus und flackert leise jammernd: Strom – kein Strom – Strom… Ich erlöse ihn und den Akku des Handys. Gott sei Dank hält die angezapfte Dose in der anderen Ecke dem Strombedarf stand und, nach 2 Tagen wenig Verpflegung, darf sich mein Handy einmal satt laden.

Gestern bin ich nur mit Katzenwäsche ins Bett, habe mich dafür heute umfassender Hygiene gewidmet. Bevor ich unter die Dusche des Gemeinschaftswaschraums gesprungen bin, gab es die Hürde Toilette zu nehmen. Sauber war sie ja. Wenn jedoch ein Hinweis angebracht ist, dass mensch das Klopapier nicht ins Klo, sondern in den dafür bereitstehenden Eimer schmeißen soll, hat das Ganze einen höheren Schwierigkeitsgrad, zumal das Klopapier auch für Knüller, also dünner, gestaltet ist. Wir Deutschen sind ja Falter und damit dickeres gewohnt.

Nun aber unter die Dusche… Armaturen in solchen Hotels funktionieren scheinbar immer nur halb, und ich hatte zuerst das Gefühl, dass mir die ganze Hebelkonstruktion für Überkopf- und Handbrause entgegen fällt, hatte aber warmes Wasser und konnte mir den Dreck der letzten 2 Tage aus 6 Zügen und 5 Städten ab waschen.

Das Haus, in dem sich die Pension befindet

Nachdem ich satt war

bin ich noch etwas in der Stadt umherlaufen. Es ist ganz schön zu sehen, wie hier Karneval gefeiert wird, auch wenn ich als preußischer Preuße so gar kein Gefühl dafür habe…

Boah…

Irgendetwas ist hier

Ah… da steht es geschrieben

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